Das war ein Tag…
Früh aufstehen… es war der 17. Mai! Norwegischer Nationaltage. 1814 wurde der „Grunnloven“ Die Gesetzes Verfassung? festgelegt. Das wurde dieses Jahr besonders gefeiert weil es 200 Jahre her ist. Bergen sollte ja sicher etwas spezielles sein! Also führen wir die zwei Stunden nach Bergen im Regenwetter… Speziell ja doch für uns Landeier einfach viel zu viele Leute!!! Es schien als sei die Ganze Stadt und Umgebung auf den Beinen, festliche gekleidet in den verschiedenen Trachten. Einige Leute sagten, dieser Tag sei ganz besonders, weil die jungen Leute so besonders schön gekleidet sind! Es war auch wirklich schön all die kunstvollen Trachten zu sehen. Sehr viele werden von Hand bestickt & genäht. In der Kirche war auch ein so genannter 17. Mai Gottesdienst… es war nicht so überwältigend, muss ich sagen.
Als Gruppe mit unseren Bekannten gingen wir ins Zentrum der Stadt wo der grosse Umzug erwartet wurde… So eine Menschenmenge… und doch musste ich sagen, noch recht diszipliniert. Es gab kaum Abschrankungen. Die Menschenmassen hielten sich an die Anweisungen der Polizei. Die Kinder waren mit ein paar von unseren Bekannten auf der anderen Strassenseite um besser sehen zu können… wir sahen sie nicht mehr! Der Rest der Gruppe wollte dann etwas weiter nach rechts gehen um vielleicht einen besseren Platz zu erhalten… die verloren wir aber schnell in dieser Menschenmasse!!! Ja, und jetzt! Ich hatte immerhin noch Claudio, worum ich doch sehr froh war. Uns war alles um einiges zu laut, zudem sah man nicht sonderlich viel, hauptsächlich viele Köpfe vor uns… es war fast schöner in den Seitenstrassen. Dort war es ruhiger, die Leute standen beisammen und genossen sichtlich das herrliche Wetter. Jemand sagte; wenn in Bergen die Sonne scheint, ist ganz Bergen auf der Strasse…! Es regnet so viel in Bergen…
Claudio und ich dachten, da wir schon all die anderen verloren hatten, könnten wir ja zur Kirche zurück gehen. Dort sollte noch mal ein Gedenkgottesdienst statt finden und danach war ein Kuchen Buffet angesagt mit Spiel für die Kinder. Aber wo ging’s durch??? Wir hatten so gar nicht auf den Weg geachtet als wir runter spazierten… da wir beide so in Gespräche mit anderen vertieft waren… plötzlich schien die Stadt riesig zu sein, die Häuser sahen alle etwas ähnlich aus wie auch die Strassen… eine Adresse, tja fanden wir gerade nicht… und wir dachten das wir auch unsere Telefone nicht dabei hatten, geschweige denn Telefonnummern… Es war schrecklich, dazu noch so viele Leute… und unsere Kinder hatten wir Gott übergeben und hofften die andere Gruppe sei zusammen geblieben… Ich weiss nicht wie viele Strassen wir schon überquert hatten, hin und her gelaufen sind, gefragt haben… ein beklemmendes Gefühl! Claudio suchte nach einem Kugelschreiber in seinem Rucksack, und was fand er, sein Telefon! An diesem Ort hat er das Telefon sonst kaum oder nie! Aber es war da und er hatte eine Nummer von unserem Freund! Nach vielem hin und her telefonieren, erklären wo wir ungefähr waren, kamen wir langsam auf die Spur wo es etwa durchging. Die Kinder seien alle wohlauf und munter… Gott sei Dank, dies war schon eine gute Nachricht! Und es ging nicht mehr lange und wir fanden die anderen wieder. Ich weiss nicht wie lange wir in dieser Stadt umher wanderten aber es schien eine Ewigkeit zu sein!
Bei Freunden von unseren Freunden waren wir zu einem 17. Mai Mittagsessen eingeladen. Dies war erholsam aber am schönsten war es wieder nach Hardanger auf’s Land fahren zu können.