Vor einigen Wochen verliessen wir Kodaikanal in Indien mit dem Nachtbus. Die Sitze waren bequem, der Fahrer fuhr angenehm, wir futterten gemütlich unsere Nüsschen und Rosinen… und doch wurde es uns allen übel, übel, übel von den vielen Kurven, die wir unweigerlich hinter uns bringen mussten um wieder in die Ebene runter zu kommen. Wir wurden immer ruhiger, jeder versuchte sich auf sich selber zu konzentrieren…. Aber die lieben Nüsschen und Rosinen schienen bei einigen von uns nicht unten bleiben zu wollen!!! Die Einzelheiten ersparen wir euch!!!!!!!!!!! Es war übel, die Nacht erschien länger zu sein als die anderen Nächte zuvor! Der Bus hielt immer wieder um neue Leute an Bord zu nehmen, die Lichter gingen an, und wie wir hier in Indien schon immer wieder erlebt haben, ist der Lärmpegel einfach anders! J Völlig erschöpft kamen wir um 04:00h morgens in Hosur an. Zwei Tucktuks brachten uns zum Divisionsgebäude unserer Gemeinde, der Nachtwächter organisierte uns ein Taxi, welches uns direkt vor die Haustür brachte wo wir die ersten drei Wochen in Indien verbracht hatten. Es war als seien wir wieder in unserem indischen Zuhause angekommen. Auf einmal war die Müdigkeit verflogen. Da auf dem Campus noch fast alle schliefen und die Tür verriegelt war, machte Neni, Alexander und Julia sich auf den Weg zu den Felsen um den Sonnenaufgang zu sehen, wir Eltern legten uns oben aufs Flachdach und beobachteten wie die Sterne langsam durch den Tagesanbruch ausser Sichtweise waren.
Die Ruhe auf dem Land war eine Wohltat, es tat gut die letzten Tage ein einem bekannten Ort zu verbringen. Nach all den vielen, neuen Eindrücken, vielem Erlebtem tat das Vertraute gut.
Der letzte Sabbat für uns in Indien war ein wunderschöner Tag mit lieben Leuten, Claudio hielt die Predigt, als Familie sangen wir noch ein Lied, den Sonnenuntergang konnten wir oben von den Felsen beobachten und uns wurde richtig bewusst das wir dieses „Incredibel Inida“ zurück lassen mussten.
Wieder in der Schweiz angekommen ( und wir sind bereits schon wieder über andere Berge, davon aber mehr im nächsten Bericht), wir durften viele schöne Momente erleben mit Familie und Freunde.
Aber dankbar blicken wir auf eine segensreiche Zeit zurück und sind Gott dankbar für diese Erfahrungen in Indien. Es hat unseren Horizont erweitert¸ unser Denken gefördert… und es hat uns vor allem viel, viel dankbarer werden lassen. Wie sind wir doch verwöhnt ständig Strom und Internet zu haben, das Wasser aus dem Wasserhahnen trinken zu können, und bis jetzt kam immer reichlich, sogar genug Wasser um die Pflanzen zu tränken. Wir duften uns wieder bewusst werden was es heisst „Zeit“ füreinander zu haben, sich Zeit für die Mitmenschen zu nehmen, Zeit für Gespräche die einem weiter bringen im Leben, Zeit und Geduld haben um auf eine Antwort warten zu können, geht die einte Tür zu, so öffnet Gott ein anderes Fenster.
Eine Person sagte uns; in Europa haben die Menschen ihre Uhren, hier in Indien haben sie dafür die Zeit! Diese Aussage hat uns nachdenklich gestimmt! Wie oft nehmen wir uns die „Zeit“ für unsere Mitmenschen, und wie oft rasen wir an ihnen vorbei!? Auf den ersten Blick hat man vielleicht das Gefühl das die Mensche hier, durch die Lebensumstände, viel mehr auf einander angewiesen sind, mag sein, aber wir glauben sie haben hier noch einen Schatz der in der westlichen Welt mehr und mehr verloren geht.
Die Zeit in Indien war eine wertvolle „Schule“ für uns als Familie und wir sind gespannt auf die nächste „Schule“ die uns erwartet! 😀
Seid alle herzlich gegrüsst
The Giger Family
– SOLI DEO GLORIA –